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Spiele an der Schule - Kho Kho

Schulen brauchen Spielmöglichkeiten für Kinder. Ist auch noch ein Kinderheim angeschlossen um so mehr.

So wurden an der CMHSS in den letzten Jahren einige Spielmöglichkeiten geschaffen. Durch Hilfe aus Deutschland konnte ein Basketballfeld gebaut werden. Dort können die Kinder im Sportunterricht trainieren, aber auch in den Pausen oder in ihrer Freizeit spielen. Die Schulmannschaft reiste schon zu verschiedenen Distrikt-Turnieren, ebenso war die Schule Station von solchen Turnieren.

Neben Basketball gibt es auch ein Spielfeld mit Netz, das für Badminton oder andere Spiele genutzt wird - z.B. “Throw ball”, das am ehesten mit unserem “Ball über die Schnur” vergleichbar ist. Seltener wird auch Volleyball gespielt. Ferner gibt es noch Spielmaterial für einfachere Kinderspiele wie Ringe werfen.

Ohne vorbereitetes Spielfeld lassen sich noch andere Spiele spielen, aus Deutschland wurde beispielsweise einmal “Faul Ei” importiert. Es gibt aber auch einige traditionelle Spiele aus Indien, die nur wenig Vorbereitung erfordern, was das Spielfeld angeht - zum Beispiel “Kho Kho”:

Kho Kho: Spielziel

Für jeden gefangenen Spieler gibt es einen Punkt. Die Mannschaft mit den meisten Punkten am Ende des Spiels hat gewonnen.

Kho Kho: Die Regeln

Jede Mannschaft besteht aus 9 Spielern und drei Auswechselspielern. Eine Mannschaft ist die Fänger-Mannschaft, die andere übernimmt die Rolle der Verteidiger. Später wird gewechselt. Wer als Fänger und wer als Verteidiger beginnt wird wie beim Fußball zwischen den Mannschaftskapitänen ausgelost.

Ein Spiel besteht aus zwei 9-minütigen Halbzeiten (“Innings”).

Kho Kho Spielfeld. Bidquelle: Wikipedia, Lizenz CC0

Das Spiel startet mit 8 Spielern der Fänger-Mannschaft, die auf der Mittelspur des Spielfelds knien und immer abwechselnd nach rechts oder links schauen (gelbe Pfeile im Bild). Die Mittelspur ist ein Rechteck zwischen zwei Pfosten, die das Spielfeld in zwei gleiche Hälften teilen. Die Linien auf denen die Pfosten stehen und die im Rechten Winkel zur Mittelspur verlaufen, nennt man Pfosten-Linien (weiß durchgezogen). Der Teil des Feldes von der Endlinie (Bildrand) zur Pfostenlinie auf jeder Seite des Spielfelds ist die Freie Zone, dort beginnt der 9. Spieler der Fängermannschaft (gelber Pfeil ganz rechts im Bild). Er ist der “aktive” Fänger am Anfang jeder Halbzeit.

Die gegnerische 9-köpfige Mannschaft (die in dieser Halbzeit die Läufer oder Verteidiger sind) begibt sich in Dreiergruppen auf das Spielfeld (blaue Smileys), wobei die nächste Dreiergruppe das Feld erst betritt, wenn alle drei Spieler der vorherigen Gruppe gefangen wurden. Ist die zweite Gruppe auch gefangen, tritt die dritte Dreiergruppe auf das Spielfeld. Wurden alle 9 Spieler gefangen bevor die Halbzeit um ist, wird wieder mit der ersten Gruppe gestartet.

Wenn das Spiel beginnt gibt der Angreifer (der aktive Fänger) die Verfolgung an ein Mannschaftsmitglied weiter, in dem er es berührt und “KHO” ruft. Dieser Fänger wird dann der aktive Fänger. Wird ein Fänger aktiv, kann er Läufer fangen, die in der Hälfte des Spielfelds sind, in die er schaut. In keinem Fall kann ein aktiver Fänger die Mittelspur überqueren, er muss den “KHO” an einen anderen Fänger weitergeben, der auf der Mittelspur sitzt und in die passende Richtung schaut. Der einzige Weg die Verfolgung auf der anderen Seite der Mittelspur fortzusetzen besteht für den aktiven Fänger darin, um einen der Pfosten am Ende der Mittelspur herumzulaufen.

Zusätzlich kann ein aktiver Fänger nur in EINE Richtung laufen, sobald er den “KHO” empfangen hat. Er darf nicht dorthin zurücklaufen, wo er herkommt. Wenn zum Beispiel der aktive Fänger von der Mittelspur aufsteht und nach links läuft, darf er nicht wieder nach rechts über seine Startposition hinaus laufen, auch wenn der Läufer (Verteidiger) die Richtung wechselt. Der aktive Fänger kann in diesem Fall entweder einen anderen Läufer fangen, der auf seiner linken Seite unterwegs ist ODER er gibt den “KHO” an einen anderen Fänger weiter, der seinerseits eine KHO-Serie zur Fortsetzung der Verfolgung beginnen kann.

Der Läufer darf sich überall auf dem Spielfeld und in jede Richtung bewegen.

Ein Läufer (Verteidiger) kann auf 3 Arten gefangen werden:

  • Er wird vom aktiven Fänger mit der Handfläche berührt, ohne dass die Fängermannschaft ein Foul begeht.
  • Er tritt aus dem Spielfeld (verliert mit beiden Füßen den Kontakt zum Spielfeld).
  • Er kommt zu spät auf das Spielfeld, nachdem der letzte der drei vorherigen Läufer gefangen wurde.

Zwischen den Halbzeiten gibt es eine Pause von fünf Minuten.

Kho Kho: International

International wurde Kho Kho 1982 das erste Mal bei den Asienspielen in Neu-Delhi als Turnier gespielt. Seit 1996 gibt es Asien-Meisterschaften in Kho-Kho, 2013 wurde in England die Kho-Kho Federation of England gegründet. Der Sport ist also (fast) in Europa angekommen. Seit 2018 gibt es den Internationalen Kho-Kho-Verband. In Deutschland scheint es noch keinen Verband für Kho Kho zu geben - wer also nach einem Sport sucht, bei dem es noch gute Chancen gibt Nationalspieler zu werden… ;)